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DJEM-Vorbereitungslehrgang entfällt

Aufgrund der Verschiebung der Landesjugendmeisterschaften beider Schachverbände auf das Wochenende 10./11.7. entfällt der DJEM-Vorbereitungslehrgang. Die GKL wird die individuelle Vorbereitung der Teilnehmer mit dem von der jeweiligen Schachjugend zugeordneten Trainer unterstützen.

Das Sommer-Camp wird um 2 Tage verschoben auf 31.7. bis 3.8. und wird als Präsenzveranstaltung in Baden-Baden stattfinden.

Neue Verbandstrainerin Marina Manakov

Als zweite Trainerin im neuen Team der GKL stellen wir Ihnen Marina Manakov vor:

Marina Manakov, geb. 1969, Internationale Meisterin, Schachlehrerin und Trainerin.

Sie ist die Mutter von 5 Kindern.

Seit frühster Kindheit spielt Marina Manakov begeistert Schach. Sie war mehrfache Deutsche Meisterin (1992, 1993, 1997), deutsche Blitzmeisterin (1997, 2000, 2003, 2005, 2006) und vielfache Nationalspielerin.

Am Moskauer Institut für Körperkultur und Sport studierte sie Schach und Sport und schloss 1991 das Studium mit Auszeichnung ab. Sie trainiert und unterstützt zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene und hilft ihnen dabei, ihre persönlichen Schachziele zu erreichen. Viele ihrer Schüler sind Titelträger und Teilnehmer der Landesmeisterschaften, der Deutschen Meisterschaft und konnten sich für Europa- und Weltmeisterschaften qualifizieren.

Seit 2014 arbeitet sie als Schachlehrerin für das Schulschachprojekt im Landkreis Miesbach und wurde mit dem Titel „Schachlehrerin des Jahres 2018“ in Bayern ausgezeichnet. Zusammen mit ihrem Ehemann Ilya Manakov, hat sie eigene Übungshefte für ihre Schüler herausgebracht.

Neuer Verbandstrainer Jaroslaw Krassowizkij

Die GKL hat zur Unterstützung des Landestrainers Alexander Hilverda drei Verbandstrainer ernannt. Wir stellen sie in unregelmäßigen Abständen vor.

Heute beginnen wir mit Jaroslaw Krassowizkij:

Jaroslaw Krassowizkij, geboren 1992, ist vermutlich der nominell stärkste „heimische“ Spieler in der Rating-Liste des Schachverbands Württemberg. Der Württembergische Meister von 2018 (Vize 2019) ist Internationaler Meister (2014) sowie FIDE-Trainer (2020). Nach seinem Masterabschluss
in Wirtschaftsmathematik wurde Jaroslaw hauptberuflich als Schachtrainer bei der FIDE-Akademie Jussupow Schachschule angestellt (2019).

2009 zog er als frischgebackener NRW-Meister (Herren!) mit seiner Familie nach Ulm, wo er auch bis heute noch lebt.  Nach seinem Umzug traf er dank Bernhard Jehle (Jedesheim) auf die diplomierte Schachtrainerin WFM Nadja Jussupow, die ihn fortan unter ihre Fittiche nahm. Bei Turnieren, bei denen Nadja ihre Gruppe aus sonst jüngeren Schützlingen begleitet hat, wurde Jaroslaw neben Schüler nach und nach auch Assistent, z.B. auch bei der DJEM für die bayerische Delegation. Nach dem Uni-Abschluss ergab sich eine Gelegenheit sich als Schachtrainer bei der jungen Jussupow Schachschule zu profilieren und seitdem arbeitet Jaroslaw täglich mit motivierten Kindern, wobei er jeden Tag mehr Erfahrung bekommt sowie Feedback von seinen deutlich erfahreneren Vorgesetzten.

Als Spieler hat Jaroslaw ebenfalls reichlich Erfahrungen und Erfolge auf hohem Niveau vorzuweisen. Seit Jahren spielt er in den Deutschen, Österreichischen und sogar Schweizer Bundesligen, wobei er eine Vorliebe hat gegen nominell Stärkere anzutreten und dabei gute Erfolge hat. Für Götzis/Vorarlberg ist er seit über 10 Jahren am Start und spielt Brett 2/3 in der 1.Bundesliga Österreich. In Deutschland hat er regional die Vereine gewechselt, nennenswert wären aber Aufstieg mit Jedesheim in die 2e Bundesliga (17/18) und eine ganze Saison(16/17) an Brett 2 in der 1.Bundesliga für Griesheim, wo er mitunter Maxime-Vachier Lagrave die Hand schütteln durfte, während Fabiano Caruana und Vishy Anand links und rechts davon gesessen sind.
Derweilen spielt Jaroslaw für Schönaich in der 2.BL, natürlich oben an Brett 2 und war vor Corona in Reichweite seiner 2en GM-Norm. Darüber hinaus hat Jaroslaw zahlreiche Deutsche Einzelmeisterschaften bestritten.
Allgemein liegt Jaroslaw viel am Teamgeist und der Arbeitseinstellung, was er als die Grundlage von Mannschaftserfolgen sieht. Da liegt ihm z.B. der 2. Platz für Württemberg bei den deutschen Ländermesiterschaften 2011 noch gut in Erinnerung, wo er zugleich als U20-Spieler, aber auch Teamleader und Co-Trainer fungiert hat.

Jaroslaws größte Spezialität sind Eröffnungen, die er seit 15 Jahren gründlich studiert als Hobby. Hierbei verfügt er ein umfangreiches Verständnis von sowohl Varianten als auch strategischen Plänen zu nahezu jeder Eröffnung. Sein Ziel als Trainer hat aber nichts mit Eröffnungen zu tun, sondern beschränkt sich „nur“ darauf, dem Nachwuchs eine lückenlose Basis zu geben damit sie ihr volles Potential entwickeln können.

Neuer leitender Landestrainer


Zum 1.2.2021 übergab nach 16 Jahren verdienter Tätigkeit IM Yaroslav Srokovski die Position an Alexander Hilverda. In den nächsten beiden Monaten wird eine schrittweise Übergabe der Aufgaben erfolgen.

Alexander Hilverda, geboren 1987, hat bereits mehr als 15 Jahre Erfahrung als Schachtrainer und unterrichtet in vier Sprachen. Er besitzt seit 2017 die A-Trainerlizenz des DOSB und war zuvor als Trainer des bayerischen Schachbundes engagiert. Zu seinen erfolgreichsten Schülern gehören Kevin Schröder (mehrmaliger dt. Jugendmeister) und Kevin Tong (Jugendmeister der Europäischen Union).

Alexander Hilverda schreibt regelmäßig Buchrezensionen für die Zeitschrift Schach und ist aktiver Turnierspieler. Seine höchste Elo-Zahl (2408) erreichte er im Januar 2015, zu seinen Turniererfolgen gehören:

-2014 Bayerischer Meister mit 8/9, zwei Punkte Vorsprung auf FM Felix Stips und IM Maximilian Berchtenbreiter

-2015 Sieger Sparkassen-Cup Gütersloh mit 4,5/5, ein halber Punkt Vorsprung auf IM Tobias Jugelt und GM Vladimir Epishin

-2016 Sieger Sparkassen-Cup Gütersloh mit 4/5 vor den punktgleichen IM Andrey Ostrovskiy, IM Nikolas Lubbe und IM Dirk Schuh

-2016 Sieger Wertheraner Schloss Open mit 6/7, einen halben Punkt vor GM Dmitry Svetushkin

-2017 IM-Norm in der 2. Bundesliga Ost

Wenn er nicht am Schachbrett sitzt, dann ist er zumeist als Althistoriker (Griechen und Römer) für die Universität Erlangen-Nürnberg tätig, wo er auch ein Lehramtsstudium in den Fächern Geschichte, Germanistik und Erziehungswissenschaften (Schwerpunkt Psychologie) absolvierte. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Sozialgeschichte der Römischen Kaiserzeit und der experimentelle Nachbau römischer Schiffe. Auch in der Lehre ist Alexander Hilverda als Dozent zur römischen Sozial- und Militärgeschichte tätig. Ferner betreut er mit dem „Schülerkontaktstudium“ ein Projekt, das sich der Vermittlung wisschenschaftlicher Arbeitstechniken widmet.

Natürlich gehört zur Vorstellung eines Schachtrainers auch eine selbstkommentierte Partie
(Ilmars Starostis (2470)- Alexander Hilverda (2291), 5. Pfalz Open, 9.Runde, 04.03.2014):

1. e4 {Mit dieser Partie verbinde ich positive Erinnerungen. Denn sie wurde von beiden Seiten kämpferisch geführt, obwohl die Turniersituation dies nicht unbedingt erforderlich machte. Doch vor allem, weil es mein erster GM-Skalp war.} c5 2. Nc3 e6 3. Nf3 a6 4. d4 cxd4 5. Nxd4 Qc7 6. Bd3 Nf6 7. Qe2 d6 8. f4 Nbd7 9. g4 Nc5 10. Bd2 b5 11. b4 {Eine eher rigorose Art, sich der Bedrohung b5-b4 zu erwehren. Für gewöhnlich spielt man irgendwann a3 oder lässt b5-b4 einfach zu.} Nxd3+ 12. cxd3 d5 $1 {Im Sizilianer sollte man Farbe bekennen und sich nicht einschüchtern lassen!} 13. e5 $6 Bxb4 $1 {Ein typischer Zwischenzug, der deshalb funktioniert, weil ein Turm auf c1 keinen Springerabzug droht. Der Läufer auf d2 wäre in diesem Fall gefesselt.} 14. Rc1 $6 (14. exf6 Bxc3 15. fxg7 Rg8 16. Rc1 Qxf4 $1 17. Rxc3 Qxd4 $11) Nd7 15. a3 $5 (15. Nxd5 $4 Qxc1+) Qb6 $6 (Bc5 16. Nb3 Qb7 $1 $15 {… wäre noch etwas stärker gewesen.}) 16. Ndxb5 (16. axb4 Qxd4 $11) Bc5 $1 17. d4 $8 (17. Nd6+ Bxd6 18. Nxd5 Qd4 $19) (17. Nxd5 exd5 18. Nd6+ Ke7 $17) axb5 18. dxc5 Nxc5 19. Be3 $11 d4 $5 20. Bxd4 Qc6 21. O-O $2 (21. Qxb5 Nd3+ (Bd7 $5) 22. Kd2 Qxb5 23. Nxb5 Nxc1 24. Nd6+ (24. Nc7+ $6 Ke7 25. Rxc1 Rb8 $15) Kd7 25. Rxc1 $11) (21. Bxc5 $5 Qxh1+ 22. Kd2 Qc6 $11 {Hier hätte Weiß ausreichende Kompensation, weil seine Figuren gut zusammenspielen, die schwarzen Felder in weißer Hand sind und der schwarze König in der Mitte stecken geblieben ist.}) Nb3 22. Qxb5 Nxd4 (Qxb5 $2 23. Nxb5 Nxc1 24. Nd6+ $11) 23. Qxc6+ Nxc6 24. Nb5 Bd7 25. Nc7+ Ke7 26. Nxa8 Rxa8 $19 {Diese Stellung muss technisch gewonnen sein, da den Leichtfiguren gute Felder in Aussicht gestellt sind und die weißen Bauern chronisch schwach sind.} 27. Rf3 Ra4 {ein exzellentes Feld.} (Nd4 $6 {wäre voreilig und} 28. Re3 Rxa3 $4 {ginge schief.} 29. Rxa3 Ne2+ 30. Kf2 Nxc1 31. Ke3 $18) 28. Rd1 g5 $1 29. Rfd3 Ra7 30. fxg5 Nxe5 31. Re3 Ra5 (Nxg4 {wäre auch möglich, aber technisch anspruchsvoller, da das Gewinnmaterial reduziert wird und sich die weißen Figuren leichter organisieren können.} 32. Re4 f5 33. gxf6+ Nxf6 $19) 32. h3 Bc6 33. Kf2 Nc4 34. Rc3 Bd5 35. Rdd3 Ra4 36. Rd4 Kd6 37. Rf4 e5 38. Rf6+ Kc5 39. Rh6 Be4 40. Rf6 Bd5 41. Rh6 Be4 {Die Zugwiederholung bringt den Schwarzen über den 40. Zug.} 42. h4 (42. Rf6 Kd4) Kd4 43. Rb3 Nxa3 44. Rd6+ Bd5 45. Rb7 Nc4 46. Rxd5+ $5 {Eine interessante Entscheidung auch wenn sie nichts an der Stellungsbewertung ändert. Andernfalls wäre der Königsangriff nicht allzu anspruchsvoll gewesen.} Kxd5 47. Rxf7 Ra2+ 48. Kg3 Ke4 49. Rxh7 {Die weißen Bauern sind nur scheinbar bedrohlich, weil Schwarz seinen Angriff gegen den König gut koordinieren kann.} Ne3 50. Rf7 Rg2+ 51. Kh3 Rxg4 52. Rf6 Rg1 53. Kh2 Rg2+ 54. Kh3 Ra2 55. h5 Nd5 56. Rc6 Kf3 57. g6 Rg2 {Ein äußerst zufriedenstellender Abschluss. Der Springer dominiert die Schachmöglichkeiten des weißen Turms und Weiß ist wehrlos gegen …Sf4 nebst …Tg4 matt.} 0-1